18.03.2013, von Cornelia Nawrocki
Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr begehen mit zahlreichen Gästen das 150-Jahre-Jubiläum
Mit einem Festakt und zahlreichen Gästen beging die Gemeinde am vergangenen Freitag das 150-Jahre-Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Köngen und das 40-Jahre-Jubiläum der Jugendfeuerwehr.
KÖNGEN. ,,Guten Abend, sehr geehrte Gäste und sehr geehrter Ehrenlöschzug. Dieser Festabend ist der Auftakt zum Jubiläumsjahr unserer Feuerwehr”, so eröffnete Hauptamtsleiter Gerald Stoll die Festveranstaltung. Mit der griffigen Zusammenfassung meinte Stoll die zahlreichen Ehrengäste, darunter Landrat Heinz Einiger, die Bürgermeister der benachbarten Städte und Gemeinden, Vertreter der befreundeten Wehren und Abgeordnete aus Kreis, Land und Bund. Herzlich begrüßte er die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr aus der Partnergemeinde Taucha, die sich auf den weiten Weg von Sachsen-Anhalt nach Baden-Württemberg gemacht haben, um ihren Kollegen zum Jubiläum zu gratulieren.
Gedicht vom Bürgermeister
Für Heiterkeit sorgte Bürgermeister Hans Weil, der seine Lobeshymne in Versform vortrug: ,,Dui hot verdeant a graoßes Lob, für ihre Einsätz ond für d’ Prob, fürs Wacha und fürs Sorga, gab’s net den wacha Fuierwehrma, no wär mr richtig übel dra ond et so guat geborga”. Und seine Begrüßungsformel enthielt neben dem ,,sehr geehrten Ehrenlöschzug” die Anrede ,,liebe Löschkanonen”. Etwas ernster setzte er dann seine Rede fort: ,,Um keinen Zweifel am Inhalt meines Gedichtes aufkommen zu lassen: Wir sind vor vielen Jahren bereits zu der Erkenntnis gelangt, dass die eigene Feuerwehr am Standort in Köngen unverzichtbar ist. Wir sind allerdings längst auch mit der wachsenden Erkenntnis unterwegs, dass die Effektivität und Schlagkraft der Feuerwehr durch eine intensive Zusammenarbeit mit den Nachbarfeuerwehren nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig ist.”
150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Köngen erfordere ununterbrochen die Bereitschaft vieler Männer und inzwischen auch Frauen, die sich in den Dienst der Wehr stellten. Das erfordere auch Persönlichkeiten an der Spitze, die die Interessen der Feuerwehr nach kontinuierlicher Verbesserung der Effektivität, aber auch des nachhaltigen Schutzes der freiwilligen Helfer bei deren Einsätzen verträten. Weil dankte nicht nur den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr für ihr Engagement, sondern auch deren Familienangehörigen, die diesen Dienst mittragen, immer in der Hoffnung, ,,dass alles gut gehen möge”. Anschließend überreichte der Rathauschef Kommandant Herbert Wanke als Jubiläumsgeschenk einen Schlüssel für den Gerätewagen Transport, den die Wehr dringend benötige.
An Heinz Eininger gewandt sagte er augenzwinkernd, dass er sich freue, „dass der Herr Landrat, nachdem es im letzten Jahr nicht klappen konnte, sich in diesem Jahr wiederholt für die Mittelbewilligung einsetzen wird“. Da der Schlüssel aus Schokolade sei, bestehe rascher Handlungsbedarf. Mit Humor nahm Einiger den charmanten Wink mit dem Zaunpfahl auf und versicherte, dass „der Zuschussantrag beim Land so positioniert ist, dass der Gerätewagen Technik noch in diesem Jahr gekauft werden kann“.
Lob und Anerkennung vom Landrat
Auch er sprach den Kameraden Dank und Anerkennung dafür aus, dass sie diese wichtige Aufgabe erfüllen. Um den Dienst am Nächsten leisten zu können, bedürfe es neben einer exzellenten Ausbildung auch einer großen Kameradschaft untereinander. Es gelte schon längst nicht mehr der Satz: „Das ist unser Feuer“. „Die Wehren stehen zusammen und helfen einander“, so der Chef der Kreisverwaltung.
Kommandant Herbert Wanke erinnerte an die Anfänge der Wehr vor 150 Jahren. Damals hätten der Feuerwehr noch alle männlichen Einwohner des Ortes angehört. Das seien gute Zeiten gewesen, bemerkte er. Allerdings nicht bei der Ausstattung. „Damals hatten die Wendlinger und die Köngener eine gemeinsame Feuerspritze“. Das habe sich zum Glück geändert. Die Gemeinde habe in den zurückliegenden Jahren viel Geld investiert, um das Gerätehaus auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Das sei bei der Vielfalt der Aufgaben heute aber auch nötig. Insgesamt 59 Frauen und Männer seien ehrenamtlich in der aktiven Wehr engagiert, so Wanke.
Vor 40 Jahren habe man die Jugendfeuerwehr und vor sechs Jahren die First-Responder-Gruppe gegründet, die bei Notfällen die Erstversorgung von Kranken und Verletzten übernehmen, bilanzierte er. Glückwünsche zum Jubiläum überbrachten unter anderem der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Esslingen-Nürtingen, der Altenrieter Bürgermeister Bernd Müller sowie die Mitglieder der befreundeten Wehren. Im Anschluss an den Festakt waren die Gäste zum Stehempfang eingeladen.
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